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Auch in diesem Jahr nahm wieder ein 4er Team am 24 h Rennen am Nürburgring teil. Der Wetterbericht versprach ein paar Tage vorher noch bestes Sommerwetter(was sich allerdings noch ändern sollte) und so freuten wir uns alle auf die diesjährige Veranstaltung. Die erste Hiobsbotschaft erreichte uns dann eine Woche vorher: Ein BMW hatte Andy die Vorfahrt genommen und er hatte sich beim Aufprall unter anderem eine Rippe gebrochen. Ein Start war damit für ihn unmöglich. Das hieß also für uns, entweder zu dritt antreten oder auf die Schnelle einen Ersatz finden. Zu unserem Glück sagte Johannes kurzfristig zu und wir konnten als 4er Team starten.

Bei allerbestem Sommerwetter reisten Christian, Manja, Manuela, Alexander und ich bereits am Freitag an und richteten unseren Platz im Fahrerlager ein. Am Samstag kamen dann auch  Hermann und Johannes dazu und unser Team war komplett.

     

Pünktlich um 13.15 Uhr erfolgte der Start mit Christian als Startfahrer.  Als zweiter war ich an der Reihe und  startete meine erste Runde über 26 km und 500 Hm durch die grüne Hölle. Das Wetter hatte sich bis dahin schon eingetrübt, doch noch war es trocken und ich konnte (noch) mit 87 Sachen(schwerere Fahrer erreichen hier bis zu 100 km/h) die Fuchsröhre herunterheizen. Die hohe Acht ( 17 % Steigung) bereitet in der ersten Runde auch noch keine Problem, da noch genug Power in den Beinen steckt und so wechselte ich nach ca.50 min an Hermann und dieser anschließend an Johannes. Unsere Platzierung pendelte sich zu diesem Zeitpunkt um den 100. Platz von insgesamt 600 gestarteten Teams ein.

                    

Am frühen Abend begann es dann begleitet von heftigen Windböen zu regnen und wir mußten an unserem Pavillon noch eine dritte provisorische Seitenwand anbringen um ein wenig besser gegen den Wind geschützt zu sein.

                     

In der folgenden Nacht fuhren wir unsere bewährte Strategie, indem jeder zwei Runden hintereinander fährt. Dadurch bekommen alle ca. 5-6 Stunden Zeit zum Schlafen und zur Regeneration. Während Johannes und Hermann in der ersten Nachthälfte noch relativ trocken durch ihre Nachtrunden kamen, weil es zwischendurch für ein paar Stunden aufgehört hatte zu regnen, erwischte es Christian in seiner zweiten Nachtrunde gegen 4.00 Uhr morgens dann heftig. Sintflutartige Regenfälle mit einhergehendem Gewitter ergossen sich über der Eifel. Der Wechsel auf mich stand gegen 4.30 Uhr auf dem Programm. Während des Wartens auf Christian wurde der Regen dann noch einmal heftiger und ich fragte mich, ob ich überhaupt starten sollte und es seitens Veranstalter nicht Sinn machen würde das Rennen zu unterbrechen. Leider konnte ich mich mit meinen Teamkollegen nicht absprechen, denn die schliefen ja tief und fest. Also war ich mit meiner Entscheidung auf mich allein gestellt. Ich blickte mich ratsuchend im Fahrerlager um, ob denn die anderen Teams noch fuhren. Ich sah außer ein paar vorbeihuschenden Fahrern niemanden. Offenbar hatten viele Teams das Rennen ab bzw. unterbrochen, was bei den Verhältnissen auch absolut verständlich war. Als ich dann schräg gegenüber doch einen Wechsel sah, entschloss auch ich mich zu fahren.  Die SMS von Hermann „Lass uns den Wahnsinn unterbrechen“ kam leider (oder glücklicherweise) ein paar Minuten zu spät. Kurz nach halb fünf kam dann Christian völlig durchnässt und übergab mir den Chip.

                     Start in die Nacht

Lange 52 km mit 1000 Hm lagen vor mir und schon nach wenigen Metern war ich völlig nass. Die ersten 9 km hinunter nach Breitscheid waren jetzt im Unterschied zum Nachmittag überhaupt kein Vergnügen mehr. Bedingt durch den heftigen Regen, Gewitter, Nebelbänken mit teilweise Sichtweiten von 2 m !!! und beschlagender Brille konnte ich die Fahrbahn trotz ca. 12 m Breite nur erahnen und mußte heftig bremsen. Die Fuchsröhre, welche ich am Nachmittag noch mit Highspeed runterbrettern konnte, schlich ich mit „gefühlten“ 20 km/h hinunter. Meine Rundenzeit war mir zu diesem Zeitpunkt völlig egal. Nur sicher ankommen lautete die Devise. Am tiefsten Punkt der Runde angekommen, war ich froh das es endlich bergauf ging. Da konnte jedenfalls nicht viel passieren. Der Regen machte mir, da ich nun einmal nass war, auch nichts mehr aus.  Kurz nachdem ich meine zweite Runde begonnen hatte , wurde das Rennen unterbrochen, wovon ich allerdings erst  am Ende der Runde durch ein Auto der Rennleitung auf der Dettinger Höhe erfuhr.  Super, dachte ich mir, das hätte denen auch etwas früher einfallen können, nahm das Tempo raus und trudelte ins Ziel. Für mich stand fest, das ich an diesem Tag nicht noch einmal aufs Rad steigen werde, da ich total müde und durchnässt war und meine Zehen nicht mehr spürte. Die anschließend heiße Dusche war eine Wohltat sondergleichen…:-)

Während der Rennpause tagte dann bei einem heißen Kaffee der Teamrat, ob wir das Rennen um 8.30 Uhr noch einmal aufnehmen oder nicht. Zu diesem Zeitpunkt lagen wir auf dem 55.Platz. Anscheinend hatten einige Teams das Rennen in der Nacht aufgegeben. Motiviert von dieser guten Platzierung entschlossen sich Hermann und Christian jeweils noch mindestens eine Runde zu fahren. Beide haben dann doch 2  Runden hintereinander durchgehalten, was uns letztendlich einen hervorragenden 43.Gesamtplatz (AK 16.) von 600 gestarteten Teams einbrachte.

 Start in die letzten zwei Runden                      

Für mich war dieses RaR 2013 das härteste was ich bis jetzt auf dem Rad erlebt habe und trotzdem möchte ich dieses einmalige Erlebnis nicht missen. Danke an die 3 anderen Jungs sowie Manja, Manuela und Alexander als Begleitpersonen, das ihr alle durchgehalten habt. Ich freue mich schon aufs nächste Jahr bei garantiert besserem Wetter. Denn schlechter geht es ja wohl nicht mehr….;-))

 

Video zur Veranstaltung:

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