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Nach langem Warten und Vorbereitungszeit ging es Samstagmorgen gegen 7.45 Uhr endlich los Richtung Eifel. Mir war es eigentlich etwas spät und der Veranstalter hatte auch ausdrücklich empfohlen wegen drohender langer Wartezeiten bzw. Stau am Samstag schon am Freitag anzureisen.Aber Andy als Einzelstarter wollte vor seiner Einzeltortour  noch mal ausschlafen. Da Christian mit seiner Frau schon Freitag angereist waren,hatten wir ja zumindest schon mal ein Teammitglied sicher am Start. Nach 3 stündiger problemloser Fahrt erreichten wir kurz vor 11 den Nürburgring und fuhren nach einem etwa 10 minütigen Einfahrtsstau schnurstracks zu unserer Parzelle an der Christian und Manja sich schon eingerichtet hatten. Deren Idee schon am Freitag anzureisen erwies sich im nach hinein als nicht so toll da sie um 19.00 Uhr da waren, aber aufgrund einer länger dauernden

Vorveranstaltung erst um 23.00 Uhr die Parzelle erreichten.

 

Die Startunterlagen waren alle schon besorgt und es konnte eigentlich losgehen. Wo aber sind Moni und Hermann? Der sollte eigentlich die erste Runde fahren. Kurzer Griff zum Handy.Sie sind etwas spät losgekommen und stecken nun zu allem Überfluss  auch noch im Stau.Also musste die Planung kurzerhand geändert werden. Christian startet zuerst und danach ich.

Bis dahin sollten die beiden locker da sein. Kurz vor 13.00 Uhr trafen sie dann auch noch rechtzeitig ein.Pünktlich um 13.00 Uhr erfolgten immer  um ein paar Minuten versetzt die Starts der Jedermannrennen über 150, 75 und 25 km.

Um 13.15 Uhr starteten dann gemeinsam die 24h Einzelfahrer und die Teams. Da die Runde dieses Jahr über einen Teil der Grand Prix Strecke führte und ca.25 km lang war, wussten wir noch nicht, wieviel Zeit wir für eine Runde benötigen würden. Ich  machte mich also sicherheitshalber 14.00 Uhr fertig für den ersten Wechsel. Kurze Zeit später übergab mir Christian dann auch unseren Chip, den wir praktischerweise in einer leeren Trinkflasche untergebracht hatten, um den Wechsel fliegend vollziehen zu können.

Jetzt war ich gespannt was mich auf der ersten Runde erwarten würde. Die Temperatur betrug jetzt ca. 30 Grad im Schatten und ich fühlte mich sehr  

  wohl.Von unserem Wechselplatz aus ging es erst noch mal eine halbe Runde über die Grand Prix   

  Strecke, dann durchs Fahrerlager und die Boxengasse bevor der Kurs auf die Nordschleife abbog. 

  Zum Glück hatte ich Christian gut zugehört der auf der Teambesprechung erfahren hatte das ab der zweiten

  Runde die 24 h Fahrer durch die Boxengasse fahren müssen und verpasste den Abzweig nicht. Die

  Jedermannracer nämlich bogen direkt auf die Nordschleife ab.Von einem Streckenteilungsschild war 

  jedoch weit und breit nichts zu sehen. Klares Manko des Veranstalters.

  Die ersten km der Nordschleife machen dann so richtig Laune. Man fliegt,nur von kleinen giftigen

  Anstiegen unterbrochen nur so hinunter und der Tacho steht meistens jenseits der 60 km/h. In der

  Fuchsröhre erreicht man dann die Topspeed,die bei mir bei 88  km/h lag. Schwerere Fahrer sollten hier 

  wohl fast an die 100er Marke kommen. Danach geht es nach einer erneuten kurzen Steigung bis zum  

  tiefsten Punkt der Strecke hinab nach Breitscheid. Bis dahin ist von der „Grünen Hölle“ nur das Grün

  zu sehen und es macht richtig Spaß. Das ändert sich aber schlagartig, denn ab hier geht es den ca. 4 km

  langen Anstieg bis zur hohen Acht hinauf, wobei die letzten 400 m eine Steigung von 17 % aufweisen.

  Hier tut es richtig weh und der Puls klettert in ungeahnte Höhen. Tempo drosseln ist schwer möglich,

  denn man will ja nicht umfallenGrinsen

  Nach der hohen Acht dann der Blick auf den Tacho. Immer noch über 30er Schnitt. Mein Gott,wenn ich 

  das halten kann bin ich ja superschnell unterwegs. Gerechnet hatte ich aufgrund der HM maximal mit

  einem 28er Schnitt pro Runde. Wellig ging es dann dem Ziel entgegen und ich konnte durch das

  Mitfahren in einer kleinen Gruppe den Schnitt halten. Nach 48 min übergab ich die Chipflasche an Moni.

Völlig verausgabt war mir gleich klar das ich diese Rundenzeit nicht noch einmal wiederholen würde und  mir kamen Zweifel, ob ich nicht in Anbetracht der noch zu fahrenden Distanz etwas zu schnell angegangen bin.

Kurze Zeit später dann die erste erfreuliche Nachricht. Manja hatte gleich bei ihrem ersten Rennen ( 25 km ) den zweiten Platz in der AK Wertung belegt. Super Einstand.

So drehten wir unsere Runden und die Zeit verging im Flug. Zwischendurch machte auch Andy, einer unser beiden  Einzelstarter ab und zu Pause bei uns. Nach 5 Runden sah es gar nicht gut für ihn aus. Sein Bauch bereitet ihm einige Probleme und seine Rundenzeiten verlangsamten sich stark. Sein selbstgestecktes Ziel von 20 Runden schien in weite Ferne gerückt. Trotz allem lag er zu diesem Zeitpunkt immer noch auf einem sehr guten 50.Platz.

 

Für die Nachtstunden hatte Hermann für unser Team einen besonderen Plan ausgearbeitet. Zwei Fahrer wechselten zwei mal direkt hintereinander und hatten so danach ca.5 h Pause am Stück zum schlafen. Für mich bedeutete das bis 2.30 Uhr ohne größere Pause durchzuhalten. Ganz schön hart, was sich auch in der Rundenzeit bemerkbar machte. Für die 5. Runde benötigte ich 57 min und auf dem Weg zur hohen Acht hörte ich mich innerlich fluchen und über den Sinn der Quälerei nachdenken.

Nach der folgenden Erholungspause von ca.5 h waren am frühen Morgen jedoch all diese Gedanken wieder verflogen und ich fühlte mich topfit, was sich auch gleich in der gefahrenen Zeit bemerkbar machte.

Nach etwa 22 Runden dann der Blick in die Ergebnislisten. Platz 118. Wow. Wir hatten uns über die Nacht also trotz langsamerer Rundenzeiten sogar noch verbessert. Andere Teams hatten anscheinend ähnliche Probleme. Am Vorabend lagen wir noch auf Platz 154. Nicht schlecht für ein (außer Hermann) Mixed-Newcomer Team. Auch für Andy lief es die Nacht hindurch rund und er wurde jetzt mittlerweile als 20. in der Einzelwertung geführt.

Als klar wurde das wir genau 26 Runden schaffen würden, fuhr Hermann mit seinen beiden Jungs die letzte Runde als RTF-Ehrenrunde. Das hatten sie sich wirklich verdient. Schließlich haben sie uns durch das Führen des Zeitplans und aufmerksame Beobachten der Rennstrecke vor den Wechseln sehr unterstützt.

Am Ende kamen wir alle sturzfrei durch und erreichten nach 26 Runden ( 650 km, 13000Hm ) einen 158.Platz von 661 Teams. Andy beendete die Einzelwertung nach 21 Runden auf einem hervorragenden 18.Platz von 367 Finishern. Markus erreichte 18 Runden und wurde 57.

 

Fazit: Es hat trotz der Anstrengung riesigen Spaß gemacht und ich beim nächsten Mal auf jeden Fall wieder dabei. Jedem Radsportler, der ein unvergessliches Erlebnis sucht, kann ich eine oder mehrere Runden in der „Grünen Hölle Nürburgring“ nur empfehlen.

 

 

 

 

 

Unsere Statistik:

 

Runde

Fahrer

von

Wechsel

Rundenzeit

Durchschn

1

Christian

Start 13:15:00

14:07:21

52:21

29,22

2

Roman

14:07:21

14:55:47

48:26

31,58

3

Moni

14:55:47

15:53:49

58:02

26,36

4

Hermann

15:53:49

16:44:40

50:51

30,08

5

Christian

16:44:40

17:36:55

52:15

 

6

Roman

17:36:55

18:26:31

49:36

 

7

Moni

18:26:31

19:25:20

58:49

 

8

Hermann

19:25:20

20:15:58

50:38

 

9

Christian

20:15:58

21:09:45

53:47

 

10

Roman

21:09:45

22:00:56

51:11

 

11

Moni

22:00:56

23:02:10

01:01:14

 

12

Hermann

23:02:10

23:55:18

53:08

 

13

Roman

23:55:18

00:50:01

54:43

 

14

Hermann

00:50:01

01:45:01

55:37

 

15

Roman

01:45:01

02:43:08

58:07

 

16

Christian

02:43:08

03:38:28

55:20

 

17

Moni

03:38:28

04:42:13

01:03:45

 

18

Christian

04:42:13

05:37:13

56:55:00

 

19

Moni

05:37:13

06:43:30

01:06:17

 

20

Hermann

06:43:30

07:36:54

53:24

 

21

Roman

07:36:54

08:26:36

49:38

 

22

Christian

08:26:36

09:20:25

53:49

 

23

Hermann

09:20:25

10:16:06

55:41

 

24

Roman

10:16:06

11:08:45

52:39

 

25

Christian

11:08:45

12:05:52

57:07

 

26

Hermann & Kids

12:05:52

13:41:47

01:35:55

 

 

 

 

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